Pfingstbrauch :


                                        Juni 2000

                                                                        Ein historisches Pfingstplakat

Alte Kötztinger Pfingstplakate sind rar. Man hielt sie früher nicht für sammelnswert. Hier haben wir das Repro eines Exemplars aus den 1930er Jahren. Die Herstellungszeit lässt sich aus der unten angefügten Ortsansicht erschließen.
Das Pfingstmotiv aber ist älter. Der Pfingstreiter wurde 1912 zur „Halbtausend-Jahrfeier des Kötztinger Pfingtsritts“ entworfen. Der Vorsitzende des Festausschusses, Pfarrer Franz Xaver Nagler, konnte für den Entwurf den Münchener Kunstmaler J. A. Sailer ge-winnen. Die Firma Consee (München) druckte 3 000 Plakate und 10 000 „Fest-Postkarten“, die heute von  Sammlern geschätzt werden. Während der Festtage 1912 wurden die Karten von den drei im Markt angestellten Lehrerinnen Marie Gerhardinger, Maria Mit-telmayer und Marie Graßl um je 10 Pfennig verkauft. Sie traten in „reizenden, gleicharti-gen, ländlichen, dem Charakter der Veranstaltung angepaßten Kostümen“ auf, ebenso wie ihre Helferinnen, die Fräulein Mathild Hastreiter, Fini Kirschner, Fanny Liebl, Kathi Liebl, Betty Krämer, Anny Oexler, Maria Schötz und Mathilde Huber. Ihr Fleiß wurde mit je einer „künstlerisch ausgeführten, vergoldeten Denkmünze“ belohnt, mit der auch die 450 Pfingstreiter ausgezeichnet wurden.
Im Jubiläumsjahr 1912 wurde der Konditorssohn und Notariatsbuchhalter Franz Xaver Liebl als Pfingstbräutigam ausgezeichnet. Seine Pfingstbraut war die Bankierstochter Marie Liebl. Der „Brauterer“ musste am Pfingstsamstag folgende Verpflichtungserklä-rung unterschreiben:
Der Unterzeichnete bestätigt hiemit, daß er darauf aufmerksam gemacht worden ist,
I. Daß die Polizeistunde am Pfingstdienstag auf Punkt 12 Uhr Mitternacht festgesetzt ist und daß daher um diese Zeit die Musik zu schweigen hat, desgleichen ist von 12 Uhr ab jede lärmende Unterhaltung zu vermeiden.
II. Der Ausflug, welchen die Beteiligten an der Pfingsthochzeit in früheren Jahren am Dreifaltigkeitssonntage unternahmen, wird auch heuer wieder auf Anordnung des Königlich bayrischen Pfarramtes Kötzting verboten.
III. Der Brautführer und sonstigen jungen Leute dürfen sich in der Behausung der Braut nicht zu größeren Unterhaltungen zusammengesellen.
IV. Daß auswärtige Personen nicht zur Hochzeit eingeladen werden dürfen.
 Der Unterzeichnete verpflichtet sich, die oben angegebenen Bedingungen genau-
           estens zu erfüllen und das Kränzchen anzunehmen.
                                                     Kötzting, den 25. Mai 1912
                                                                   Franz Liebl                                                          Ludwig Baumann
 



Teilnehmer am Kötztinger Pfingstgeschehen aus den Häusern Marktstrasse 28 und Marktstrasse 15

 Marktstrasse 28

 
Pfingsten 1939 Pfingstbrautpaar 1939
Leopold Januel 
Maria Dreger 

Brautfuehrer 
Richard Grassl 
Heinrich Pongratz (rechts)

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über Pfingsten 1939


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über Pfingsten 1944
Pfingstbrautpaar 1944 Brautpaar 1944

Huber Xaver 
Gruber Rosa 

Brautfuehrer 
Pongratz Heinrich(links) 
Gress Georg




Brautpaar 1948

Hans Dattler 
Maria Oberberger 

Wolfgang Grassl 
Clemens Pongratz (rechts) 

 

Pfingsten 1948
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über Pfingsten 1951
Brautpaar 1951

Clemens Pongratz 
Brigitte Mueller 

Brautfuehrer 
Siegfried Ehemann 
Gress Georg



 



 

Reitergruppe aus dem Pongratzstall 1984
am Ziel der Wünsche Reitergruppe 1980
Sperl Schorsch und Clemens Pongratz 1952
Clemens Pongratz jun. - Clemens Pongratz sen.(+)  - Franz Kirschbauer (+) -  Pagany Willi (+) Bräutigam und Begleiter Pfingstmontag 1952
Burschenbewirtung Pfingstmontag

Kranzlübergabe 1952



  Marktstrasse 15

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